Wie eine Gruppe von Frauen einen Chemiekonzern bekämpfte
Buchtipp: „Paradise Falls: The True Story of an Unnatural Disaster“
„Paradise Falls: The True Story of an Unnatural Disaster“ (480 Seiten, von Keith O’Brien im Jahr 2022)
Dieses Buch hat mir einmal mehr bewusst gemacht, wie lange große Firmen in Europa und den USA ihre Mitarbeiter, die Anwohner und die Umwelt mutwillig vergiftet haben – und wie wenig selbstverständlich es ist, dass sie es heute (hoffentlich deutlich) weniger tun, als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Keith O’Brien folgt in diesem Buch einer Gruppe von Frauen, die in den 70er Jahren in einem kleinen Ort in der Nähe der Niagara-Fälle gegen einen der größten Chemiekonzerne der USA auf die Straße gehen. Weil ihre Gärten, ihre Spielplätze, ihre Schulen und ihre Kinder vergiftet werden. Ihr Kampf schein aussichtslos, auch weil sich die Politik lange auf die Seite der Industrie stellt und die Frauen fast ausschließlich weder politisch vernetzt noch entsprechend ausgebildet sind. Doch – ohne zu viel zu spoilern – die Frauen wehren sich sehr aggressiv.
Diese Geschichte hat mir nochmal eine Reihe von Informationen vermittelt über den langen Kampf gegen Umweltkriminalität und für Umweltschutz, über die Entstehung der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA und den Widerstand der Industrie dagegen. Dadurch, dass Keith O’Brien die Frauen in den Mittelpunkt stellt und ihr Leid, ihre Herausforderungen, ihren gemeinsamen Kampf beschreibt, ist „Paradise Falls“ am Ende ein inspirierendes Sachbuch.
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Vielen Dank, viel Spaß beim Lesen und auf bald
Daniel
(PS: Hier findet Ihr nochmal ein paar Worte über die Idee dieses Newsletters und was Euch in den kommenden Ausgaben erwarten wird.)